Besuch der Regionaldirektorin GIZ in der Ukraine und in der Republik Belarus in Odessa

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Im April 2016 ist die Regionaldirektorin GIZ in der Ukraine und der Republik Belarus, Sabine Müller, zu einigen Arbeitstreffen nach Odessa gereist. Im Rahmen ihres Aufenthaltes in Odessa hat Frau Müller zum ersten Mal das Projekt „Fördermaßnahmen zugunsten der deutschen Minderheit in der Ukraine“, das seit 1993 im Auftrag des Bundesministeriums des Innern der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine von der GIZ realisiert wird, besucht. Während des Besuchs des Projektbüros hat die Regionaldirektorin die  Projektpartner - Wladimir Leysle, Vorsitzender des Rats der Deutschen der Ukraine (RDU), Elwira Plesskaja, Mitglied des RDU im Gebiet Odessa, und Jurii Rjabokon, Direktor des Wohltätigkeitsfonds „Gesellschaft für Entwicklung“ - kennengelernt.

Sabine Müller hat in ihrem Interview für den RDU über die wichtigsten Projekte in der Ukraine sowie über die Unterstützung der deutschen Minderheit berichtet. Darüber hinaus hat sie ihre Eindrücke vom Treffen mit den Projektmitarbeiterinnen und den Vertretern des RDU und des Wohltätigkeitsfonds „Gesellschaft für Entwicklung“ geschildert.

 

- Welche Projekte haben aktuell in der Ukraine Priorität?

- Die GIZ führt viele Aufträge für die Bundesregierung in der Ukraine durch. Gerade im letzten Jahr hatten wir Regierungsverhandlung, zum ersten Mal seit drei Jahren. Wir werden unsere Projekte hauptsächlich in den Bereichen Energieeffizienz machen, im Bereich guter Regierungsführung, dazu gehört der ganz wichtiger Bereich der Zentralisierung und im Bereich nachhaltige Wirtschaftsentwicklung. Diese drei Bereiche sind gleichberechtigt, und bedingt durch die Krise der Ukraine haben wir jetzt sehr große Sonderprogramme, die wir durchführen im Osten zur Unterstützung der vertriebene Flüchtlinge, wo wir psychosoziale Betreuung leisten, wo wir Infrastrukturmaßnahmen machen und auch kommunale Entwicklung. Das heißt wir unterstützen die Gemeinden, in den Fluchtlinge sind, die Flüchtlinge zu integrieren und unterstützen bestimmte Programme, die wichtig sind für diese Gemeinden.

- Wie fördert die GIZ deutsche Minderheit in der Ukraine?

- Seit zwanzig Jahren sind wir in der Ukraine und schon genauso lang unterstütz das Innerminister der Bundes Republik Deutschland die deutschen Minderheiten in der Ukraine. Das ist unser ältestes und am längsten laufendes Programm in der Ukraine. Und das ist angesiedelt hier in Odessa, arbeitet aber im ganzen Land. Es beinhaltet über die Jahre sehr viele verschiedene Maßnahmen, früher haben wir sogar gebaut, wir haben Unterkünfte gebaut für deutsche Minderheiten hier in der Ukraine. Wir haben auch Sprache gefördert, wir haben Jugendprogramme gemacht und das machen wir noch bis heute. Wir bauen keine Unterkünfte mehr, aber wir unterstützen sowohl die ältere Bevölkerung, als auch die Jugend. Aber der Schwerpunkt ist mehr auf Kinder und Jugendliche mit Jugendarbeit, mit Ausflügen inzwischen auch wieder mit Sprachkursen und das wichtigste Thema glaube ich im Moment ist wirklich das Thema Identität und viele Veranstaltungen, die zu dem Thema stattfinden um sich immer wieder zu erinnern um den Dialog zwischen der älteren Generation, die immer weniger werden und der jungen neuen Generation zu fördern und voneinander zu lernen.

- Welche Eindrücke haben Sie vom heutigen Treffen?

- Das ist wirklich ein sehr interessanter Tag. Ich bin jetzt zum ersten Mal in Odessa und zum ersten Mal in diesem Projekt und ich wusste bisher sehr theoretisch, was wir machen in dem Projekt und habe jetzt sehr viel praktisch erfahren und bin sehr beeindruckt. Ich glaube, dass es ein sehr wichtiges Projekt ist. Und das ist auch nicht nur für die deutsche Minderheit wichtig ist, sondern auch für die Ukrainer, denn man lernt viel über seine eigene Geschichte. Man kann sich heute austauschen über die Zeiten, über man früher nicht sprechen durfte, über die man nicht sprechen konnte, nicht nur schöne Erinnerungen, sonder ganz schreckliche. Aber es ist sehr wichtig darüber zu sprechen. Und das war jetzt nur anderthalb Stunde, ich konnte noch zwei-drei Stunden hier bleiben und noch mehr lernen, was dieses Vorhaben tut, aber ich glaube spricht das sehr viel für die Ukraine, dass man darüber so sprechen kann heute, dass man über alles sprechen kann, und das man auch über diese schwierigen Zeiten sprechen kann. Das ist nicht in jedem Land möglich.

10 April 2016
Autor: Бюро СНУ
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